Das Atlas Mountain Race 2024 - Zauberhaft, aber unberechenbar!

Das Atlas Mountain Race 2024 - Zauberhaft, aber unberechenbar!

23/02/2024

Der Start wegen Starkregen verschoben. Dann zum Teil auf andere Wege umgeleitet. Erst feuchte, dann trockene und sandige Luft. Alte Maultierpfade zwischen grobem Geröll und grünen Oasen. Ja, das Atlas Mountain Race ist ein Erlebnis für alle Sinne. Und von allen Sinnen. Zauberhaft, aber unberechenbar.

 

Als Monument des unsupported Offroad-Bikepacking bietet das Rennen auf einer Strecke von über 1.300 Kilometern und über 21.000 Höhenmetern gleich zum Auftakt der Saison eines der unvorhersehbarsten Abenteuer, die man auf dem Mountainbike innerhalb einer Woche erleben kann.

 

 

Größtenteils spielt sich das Atlas Mountain Race fernab jeglicher Zivilisation ab, was die Logistik der Teilnehmenden zur besonderen Herausforderung macht. Trails, die sich bis auf besorgniserregende 2600 Meter Höhe hinauf- und wieder hinunterschrauben, sorgen zudem immer wieder für außergewöhnliche Rennverläufe und unvorhergesehene Wendungen. Allein das Abschließen dieses Rennens ist eine bemerkenswerte Leistung, soviel steht fest. Auch dieses Jahr finishten mit 138 von 226 Startern wieder nur etwas mehr als die Hälfte aller Fahrerinnen und Fahrer. Die gute Nachricht: Viele davon waren mit SUPERNOVA Beleuchtung unterwegs :)

 

 

Wir präsentieren Euch hier einige der herausragendsten Geschichten vom AMR. Viel Spaß!

 

 

 

Im dritten Versuch nahezu unantastbar - Justinas Leveika spielt 2024 in seiner eigenen Liga

 

Nachdem er bei seinem ersten Versuch im Jahr 2022 gestürzt war und im letzten Jahr den zweiten Platz belegt hatte, ging Justinas dieses Jahr als Sieger hervor und erreichte die Ziellinie in einer sagenhaften Zeit von 3 Tagen, 19 Stunden und 26 Minuten. Diese Ausgabe des Rennens war aber zweifellos seine am härtesten erkämpfte, denn er hatte während des gesamten Rennens enorm starke Konkurrenz. Anfangs war Mattia de Marchi einer seiner größten Gegner - dazu gleich mehr - und im Mittelteil des Rennens musste er die Führung an den Namibier Drikus Coetzee abgeben. Drikus blieb ihm auch nach einer Pause noch dicht auf den Fersen, musste jedoch aufgrund von Dehydrierung und einem Sturz das Rennen aufgeben. Sehr bedauerlich, so kurz vor dem Ziel auszuscheiden. Gut für Justinas, denn so hatte er ein äußerst komfortables Polster vor dem Zweitplatzierten Ulrich Bartholmös. Wie immer zeigte Justinas in allen Situationen sein verschmitztes Lächeln und nahm sich selbst nie zu ernst, auch wenn er sich an seine Grenzen trieb. Mit Sicherheit ein gutes Rezept, um ein derart schwieriges Rennen zu gewinnen. Hut ab vor ihm für eine unglaubliche Fahrt!

 

 

Justinas weiß die Dienste seines Dynamoscheinwerfers M99 DY PRO bei solchen Rennen zu schätzen: "Kein Aufladen, nichts, einfach treten – mit dem DY PRO hast Du immer Licht! Der helle und breite Lichtstrahl hat mir definitiv einen Vorteil verschafft. Bei Abfahrten im Dunkeln konnte ich mich immer auf den Trail konzentrieren und so war ich auch nachts schnell."

 

 

 

"Ruhiger" Start mit fulminanter Aufholjagd im Finale - Uba zeigt sich als Wundertüte

 

Ein besonderes Auf und Ab, ungeachtet der Höhenmeter, erlebte Ulrich "Uba" Bartholmös. In der zweiten Nacht musste er nämlich die Erfahrung machen, was es bedeutet, in einem Gästehaus plötzlich eingeschlossen zu sein. Um so schnell wie möglich wieder den Anschluss zu finden, improvisierte er geschickt: in einer waghalsigen Aktion kletterte er mitsamt Rad und Gepäck aus einem Fenster im ersten Stock hinunter. Obwohl Uba schnell reagierte, verlor er wertvolle Zeit und geriet zunächst ins Hintertreffen. Unerschütterlich und mit maximalem Einsatz schaffte er es dann, am dritten Tag wieder zu den Spitzenfahrern aufzuschließen. Doch nur 86 km vor der Ziellinie hatte Uba dann einen Zusammenstoß mit einem wilden Hund, der unerwartet seinen Weg kreuzte. Das Ergebnis: zwei gebrochenen Rippen sowie einige blaue Flecken und Schürfwunden. Trotzdem setzte er das Rennen fort und erreichte schließlich noch einen mehr als beeindruckenden zweiten Platz. Ganz großes Kino!

 

 

Auch Uba setzte beim AMR auf den M99 DY PRO: "Sagenumwobene Abschnitte wie die Old Colonial Road musste ich bei Dunkelheit bezwingen – da hilft es sehr, eine verlässliche Beleuchtung zu haben die mir den Trail gut ausleuchtet, um stets die richtigen Entscheidungen zu treffen."

 

 

 

Mattia de Marchi trotz doppelter Misere unbeeindruckt

 

Mattia de Marchi, der bei den meisten solcher Rennen zum Kreis der Podiumskandidaten zählt, hinterließ ebenfalls einen bleibenden Eindruck: Ihn traf zum zweiten Mal in Folge das Schicksal, das Atlas Mountain Race aufgeben zu müssen. Nachdem ihm 2023 Atemprobleme das Leben schwer machten, wollte dieses Mal sein rechtes Knie nicht mehr mitspielen. Besonders bitter, denn nach dem Rückschlag im Vorjahr hatte er sich darauf gefreut, triumphal zum Atlas Mountain Race zurückzukehren. Anfangs sah es auch gut aus für ihn, er befand sich schnell ganz vorn und machte ordentlich Tempo. Aber bei ultralangen Rennen kann der Wind schnell drehen und man ist vor völlig neue Bedingungen gestellt. Mattia sagte hinterher selbst, dass er erkennen musste, sein Körper war zu dem Zeitpunkt nicht in der Lage, ein so anspruchsvolles Rennen komplett im Wettkampfmodus durchzustehen. Umso bewundernswerter ist es, dass Mattia nur wenige Tage später an einem dreitägigen Etappenrennen in Spanien teilnahm. Dort zeigte er durch seine Präsenz in der Spitzengruppe wieder einmal, dass er sich körperlich und mental superschnell erholt... und einfach extrem Bock auf Radfahren hat! Respekt!!

 

 

 

Und sonst so?

 

Die US-Amerikanerin Cynthia Carson überquerte als erste Frau die Ziellinie in Essaouira. Sie lieferte sich immer wieder ein spannendes Duell mit SUPERNOVA Fahrerin Nathalie Baillon, oft in unmittelbarer Nähe fahrend und häufig die Positionen an den Versorgungspunkten tauschend. Doch in den letzten 48 Stunden war es dann Cynthia, die sich einen Vorsprung ausbaute und sorgfältig aufrechterhielt. Sie kam am Donnerstag in knapp unter fünf Tagen ins Ziel, Nathalie Baillon brauchte knapp über fünf Tage. Die letzten Fahrer des Atlas Mountain Race 2024 trafen spät am Sonntagabend ein. Daniel Townend schaffte es mit zwei Stunden Vorsprung vor der endgültigen Zielschlusszeit um 21:51 Uhr und sicherte sich damit den Platz des offiziellen Lanterne Rouge-Fahrers und den letzten Platz in der Gesamtwertung. Obwohl er die Zielschlusszeit um eine Stunde verpasste, verdient auch Andy Lingham noch besondere Anerkennung. Er war der letzte Fahrer, der die Rennstrecke vollständig absolvierte. 

 

 

 

Ob sie es geschafft haben oder nicht: Allen, die sich das AMR vorgenommen haben gilt die höchste Anerkennung! Vielen Dank für diese großartige vierte Edition! Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr!

 

 

 

Fotos: Nils Längner

Text: Levin Sottru

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