Race Blog: Robin Gemperle im Interview nach fulminantem TCR Triumph

Race Blog: Robin Gemperle im Interview nach fulminantem TCR Triumph

28/09/2024


"Dass auf solche Rennen prinzipiell keine Vorbereitung möglich ist, weil so viel Unerwartetes passieren kann, würde ich nicht unterschreiben. Diese Haltung war lange omnipräsent in der Szene und stimmt gar nicht mit dem überein, wie das Transcontinental Race von den Top–Leuten gefahren wird."

 

 


Der junge Schweizer Extremradsportler Robin Gemperle sorgt auch in diesem Jahr mit bärenstarken Leistungen für Aufsehen. Im dritten Anlauf gelang ihm der lang ersehnte Sieg beim Transcontinental Race (TCR), nachdem er den zwei Jahre in Folge dominierenden Christoph Strasser diesmal früh hinter sich ließ. Bereits bei seiner ersten Teilnahme überraschte Robin mit einer aggressiven Fahrweise und einem herausragenden 7. Platz. Im zweiten Jahr verbesserte er sich auf Platz 2. War der Sieg im dritten Versuch also vorprogrammiert?

 

Wir meinen: Keineswegs. Das Rennen war härter als je zuvor. Neben Hauptkonkurrent Strasser startete auch der Vorjahresdritte Tim de Witte erneut, und erstmals trat Abdullah Zeinab an, der bereits bei renommierten Ultra-Rennen wie dem TransAm und dem Rhino Run siegreich war. Zudem endete das TCR erstmalig in Istanbul, entsprechend waren noch mehr Rennstunden in der sengenden Sommerhitze des südlichen Mittelmeerraums zu verbringen.

 

Mit einem beeindruckenden Pacing und einer nahezu perfekten Pausenplanung ließ Robin jedoch von Anfang an keinen Zweifel an seiner Topform. Besonders bemerkenswert ist, dass Robin diesen Erfolg nicht als Vollzeitprofi erreichte: Der 27-Jährige ist hauptamtlich Architekturstudent. Was ihn zu dem herausragenden Erfolg beim TCR geführt hat und in welchen Details er sich dieses Jahr anders vorbereitete, erfahrt ihr nun direkt von ihm selbst...

 

 

 


RACE INTERVIEW

 

Herzlichen Glückwunsch zum Sieg bei der TCR-Jubiläumsedition, Robin! Im dritten Anlauf hat es endlich geklappt. Dann noch mit einer sagenhaft starken Zeit. Woran lag es, was hast Du dieses Jahr anders gemacht? 

Ich würde sagen, das war kein einzelnes Rennen, dass ich hier gefahren bin, sondern das Finale einer dreiteiligen Serie: meine erste Teilnahme war eine Art blinder Versuch, letztes Jahr bin ich dann erstmals mit Siegesambitionen gefahren, und aus diesen beiden Rennen nahm ich einige Lektionen mit. So konnte ich mich zur dritten Teilnahme hin nochmal ganz gezielt verbessern. Das ging vom Setup über die Ernährung zum Training. Man kann hier nicht einen Punkt besonders hervorheben, es war eher eine durchgängige Optimierung in fast allen Details. 

 

 

Gibt es eine Anekdote vom Rennen, die Du jedem erzählst, der Dich danach fragt, wie es gelaufen ist?

Eigentlich nicht. Für mich war das diesjährige TCR ein supersmoother Ride, bei dem ich nie das Gefühl hatte, hier läuft es besonders gut oder da besonders schlecht. Der Rennverlauf entsprach zum Glück meiner sorgfältig geplanten Taktik. Allerdings wollten hinterher viele wissen, wie ich auf die nur 8 Minuten Stopping Time in den ersten 23 Stunden gekommen sei und das bei einer derart hohen Pace ohne Pausen (Robin legte am ersten Tag eine Strecke von rund 750 km mit etwa 6000 hm in einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 32 km/h zurück, Anm. der Redaktion). Meiner Meinung nach können sich die Leute immer noch nicht richtig vorstellen, wie effizient solche Ultracycling-Rennen fahrbar sind: Vorräte auffüllen geht in Mitteleuropa überall in Sekundenschnelle, man hält kurz an der Strecke an und versorgt sich am Kiosk oder in einer Bäckerei mit allem, was man braucht. Abgesehen von reinen Schlafstops legte ich meine erste “echte” Pause nach 7 Tagen ein. Da verspürte ich das erste Mal das Bedürfnis, mal für fünf Minuten nicht weiter zu pedalieren. 

 

 

Das TCR war jetzt schon drei Mal in Folge Dein Saisonhöhepunkt. Was fasziniert Dich so daran?

Das TCR ist ein absolutes Highlight in der Szene und eine absolute Herausforderung, das Benchmark Event, gerade auch was die Leistungsdichte angeht. Zum Beispiel fuhr Christoph (Strasser, Anm. D. Redaktion) wieder mit, und das macht es aus. Die Relevanz des Rennens hängt für mich als Sportler von der Stärke meiner Kontrahenten ab. Für mich war klar: ein TCR-Sieg führt über Christoph. Ohne solche Top-Athleten wäre es doch nur halb so spannend. Um einen Vergleich mit meiner früheren Sportart Cross Country Mountainbiking zu bemühen: damals wäre ich auch lieber Weltmeister geworden als ein kleines regionales Rennen zu gewinnen. Dementsprechend mehr habe ich investiert. Darüber, dass es diesmal geklappt hat, bin ich ziemlich happy. Aber jetzt, wo ich den Sieg in der Tasche habe, frage ich mich schon, ob eine Titelverteidigung überhaupt Sinn macht. Für mich ist es viel spannender, sich wieder eine neue Challenge zu suchen. Da gibt es noch viele Rennen auf unterschiedlichstem Terrain, gerade auch Offroad, die ich gerne angehen möchte...  

 

 

Ist eine genaue Vorbereitung auf ein unsupported-Rennen überhaupt möglich? Wie bereitest Du Dich vor? 

Dass auf solche Rennen prinzipiell keine Vorbereitung möglich ist, weil so viel Unerwartetes passieren kann, würde ich nicht unterschreiben. Diese Haltung war lange omnipräsent in der Szene und stimmt gar nicht mit dem überein, wie das TCR von den Top-Leuten gefahren wird. Ich versuche immer eine klare Strategie dafür zu definieren, wie mir ein Sieg gelingen könnte und welchen Einsatz es dafür braucht. Zum Beispiel wollte ich dieses Jahr gleich zu Beginn einen beträchtlichen Vorsprung herausfahren. Ich habe das ganze Jahr hart trainiert und wusste, die dazu nötige Form bringe ich mit. Im weiteren Verlauf ging es dann nur noch darum, die unerwarteten Dinge so zu managen, dass ich in meinem Fahrplan bleiben kann.  

 

 

Warum hast Du Dich auch diesmal wieder für SUPERNOVA Beleuchtung entschieden? 

Um ehrlich zu sein, gab's da keine Entscheidung. Dieser Punkt meines Setups war ein absoluter No-Brainer! Für mich stand völlig außer Frage, etwas anderes als wieder die SUPERNOVA B54 PRO zu nehmen. Die Leuchte funktioniert einfach immer, ist superhell und der Akku hält ewig. 

 

 

Was gefällt Dir besonders an der B54 PRO? Nutzt Du mittlerweile auch Dynamobeleuchtung? 

Sie gibt mir unglaublich viel Sicherheit! Am meisten weiß ich die wirklich superlange Akkulaufzeit auf der untersten Stufe zu schätzen. Gerade weil beim TCR Effizienz und Aerodynamik eine so große Rolle spielen, habe ich hier zum zweiten Mal auf Akkubeleuchtung gesetzt. So konnte ich auch bessere Laufräder fahren als es mit Nabendynamo möglich gewesen wäre. Anders sieht’s bei meinem Trainingsrad aus, an dem verwende ich bereits Dynamobeleuchtung. In Rennen werde ich am MTB und Gravelbike auch bald mit Dynamolicht fahren. Das macht ja vor allem Sinn, wenn Du sehr “remote” unterwegs bist.  

 

 

Was steht als nächstes an? Gibt es irgendein Rennen, das Dir noch im Portfolio fehlt? Von welchen neuen Abenteuern träumst Du? 

Ja, natürlich gibt’s Rennen, die ich noch gewinnen möchte! Das Transcontinental Race ist definitiv eines der wichtigsten, größten und schwierigsten Rennen in der Szene. Aber mich interessieren noch so viele andere Events, speziell auf anderen Untergründen. So habe ich zum Beispiel vor, nächstes Jahr auch erstmals die Tour Divide und das Silk Road Mountain Race zu fahren. Dieses Jahr eventuell noch das Across Andes in Chile. Als nächstes steht mit dem Trans Pyrenees Ende September aber nochmal ein längeres Straßenrennen auf dem Programm. Ich denke, das wird extrem spannend, mit vielen bekannten Gesichtern wie Fiona Kolbinger, Omar di Felice, Anatole Naimi oder Robert Müller. Eins steht jetzt schon fest: Ich werde sicherlich nicht nur aus Versehen mal schnell fahren, sondern konstant vorne mitmischen! 

 

 

 


WIESO, WESHALB, WARUM: AKKU VS. 
DYNAMO

 

Für Radfahrer, die auch nach Einbruch der Dunkelheit unterwegs sind, ist die Wahl des richtigen Beleuchtungssystems von entscheidender Bedeutung. Während Batterielichter durch ihre Flexibilität und einfache Handhabung punkten, überzeugen Dynamolichter mit nahezu unbegrenzter Laufzeit und optimierter Lichtqualität. Die Entscheidung zwischen beiden Systemen hängt stark von den individuellen Bedürfnissen des Radfahrers ab, wobei Faktoren wie Fahrgewohnheiten, Budget und technisches Knowhow eine wichtige Rolle spielen.

 

Eine Sache, die uns deshalb schon länger interessiert, und Euch vielleicht auch: Was bringt manche Ultraracer dazu, mit Akkulampe zu fahren, während andere auf Dynamobeleuchtung setzen? So wie Robin, der das TCR mit dem B54 PRO Akkuscheinwerfer fuhr und Christoph (Strasser), der sich für den M99 DY PRO Dynamoscheinwerfer entschieden hatte. Klar, ein "besser" oder "schlechter" gibt es hier nicht wirklich. Wir waren uns aber sicher, dahinter muss mehr stecken als nur persönliche Vorliebe und haben nochmal nach näher nachgefragt, wie Robin und Christoph ihr Lichtsetup gestalten:

 

     

    Fotos (in dieser Reihenfolge): Michael Drummond, Tomas Montes, Beatrice Berlanda (für LOST DOT)

    Schaubild: SUPERNOVA

    Interview & Text: Levin Sottru, SUPERNOVA

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